klarer Wein im Kelchlein glühet,
und schon nahen sich die Gäste
zu dem Sankt Johannis-Feste.
Schmetterling im Drüberwippen,
möcht am Rand ein Tröpflein nippen.
Bienchen tauchen tief hinunter,
Hummelbärchen brummeln munter,
und es tummeln sich die Mückchen,
Käferlein kriegt auch ein Schlückchen.
Von des Honigs süßem Labe,
Sankt Johanni Himmelsgabe.
M. Garff
"Muttergottesgläschen" ist die siebte von zehn Kinderlegenden im Anhang der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Ein Fuhrmann steckt mit seinem schweren Weinkarren fest. Da kommt die Mutter Gottes und bietet Hilfe für ein Glas Wein, weil sie müde und durstig ist. Er gibt es ihr gern. Weil er jedoch kein Glas hat, nimmt sie eine kelchförmige Blume namens Feldwinde. Seitdem heißt diese Blume Muttergottesgläschen.
Das Lied "Muttergottesgläschen blühet" singen wir diese Woche im Morgenkreis. Mit den Händen formen wir eine Blüte. Mit der rechten Hand werden dann nach und nach die Tiere dargestellt, die sich der Blüte nähern: Zuerst der Schmetterling, dann die Bienen und Hummelbärchen und zuletzt die Mücken und Käfer. Sie fliegen um den Blüten herum und tauchen dann ganz vorsichtig in den Blütenkelch hinein.
Almut Hewel |
Was für ein schönes Bild. Wir haben auch eine Zaunwinde im Garten und ich habe den Kindern schon die Geschichte vorgelesen. Wir haben ein Buch, das "Blumenlegenden" heißt und in dem viele solcher Legenden drinstehen.
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